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Santuṭṭho
Bhikkhu Buch
II aus der Sammlung der Scholastik [Umschlag und Bild: © Santuṭṭho Bhikkhu] |
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Aus dem Vorwort: Das zweite Buch aus der Sammlung scholastischer Texte (Abhidhamma) steht in ziemlich engem Zusammenhang zu Buch I, der Dhammasaṅgaṇī. Hier werden in 18 Kapiteln die im ersten Buch gelisteten Begriffe weiter ausgeführt. Dabei fällt auf, dass das Schema der Einteilung außer im Kapitel V ("Fähigkeiten") unterscheidet zwischen "wie in den Lehrreden eingeteilt" und "wie in der Scholastik eingeteilt", auch wenn zu Anfang der scholastischen Einteilung der selbe Text wie bei der lehrgemäßen Einteilung wiederholt wird. Die "Einteilung" selber ist nichts anderes als ein Wort-für-Wort-Kommentar. Das ist insofern höchst verwunderlich, da von den Verfechtern des Abhidhamma als authentisches Buddhawort behauptet wird, was im Abhidhamma stünde, wäre ebenso in den Lehrreden enthalten. Aber wäre dem tatsächlich so, dann gäbe es keinen hinreichenden Grund für eine gesonderte Ausarbeitung - es sei denn unter dem Hinweis auf editoriale bzw. kommentarielle Urheberschaft. Mehr noch - wären die Texte der Scholastik, die doch gerne als die "Höchste Lehre" (abhi-dhamma) gesehen werden, wirklich authentisches Buddhawort (buddhavacana), dann wären sie auch auf dem Ersten Konzil als solche mit kanonisiert worden. Des weiteren sind auch Kapitel 16 ("Erkenntnis") und 17 ("Geringere Themen") völlig anders ausgeführt als die vorgenannten. Das lässt den Verdacht auf spätere Hinzufügung aufkommen. Außerdem sind die als "Begriffs-Erklärungen" bezeichneten Formulierungen rein kommentariell, wie man unschwer aus der Art der Abhandlung ersehen kann, was den vorgenannten Verdacht nur noch weiter erhärtet. Was aber am allerdeutlichsten auffällt ist, dass Kapitel 18 ziemlich artfremd ist. Wer bereits Buch III der Scholastik gelesen hat, dem wird die in diesem Kapitel angewandte Methode der Ausarbeitung bekannt vorkommen. Dieses Kapitel übertrifft an Überheblichkeit alles Bisherige. Der Name an sich ist schon anmaßend: "Das Herz der Lehre" (Dhammahadaya). Ein Begriff, der in dem, was als authentisches Buddhawort überliefert wurde, nicht ein Mal vorkommt. Am nächsten zum Sutta-Piṭaka kommt der Begriff an einer einzigen Stelle, nämlich im Kommentar zu MN 69, und sogar da nur als Hinweis auf den Abhidhamma. (Quelle: Suchfunktion CSTP.) Schaut man sich dann den Text selber an, wird dem vorurteilsfreien Leser sofort klar, dass es sich hier um eine rein kommentarielle Abhandlung handelt, wie man sie z.B. sogar in BhuV und BhiV als sog. "old commentary" ("alter Kommentar") findet. Man beachte auch die sicherlich nicht zufällige Namensgleichheit "Vibhaṅga". Insgesamt betrachtet, ist Buch II der Scholastik für den an begrifflicher Ausführung buddhistisch-philosophischer Begriffe Interessierten eine recht ausgedehnte Fundgrube. Im Text der Übersetzung werden mitunter die relevanten Passagen aus den anderen beiden kanonischen Sammlungen (piṭaka) genannt. Dabei dürfte bemerkenswert sein, dass oftmals "Der Analytische Weg" (Paṭsambhidāmagga), ein jüngeres Werk aus der Sammlung der Lehrreden, als Quelle herangezogen wurde. Es wurde in dieser Übersetzung weitestgehend darauf verzichtet, auf Unterschiede bzw. "Ungereimtheiten" bei und/oder in englischen Ausgaben hinzuweisen. Wie in den anderen Arbeiten wurden Ergänzungen in (runden) Klammern eingefügt, und sofern sie vom Übersetzer sind, in [eckigen] Klammern. Auch wurde - sofern machbar - das unpersönliche "man" dem "er" vorgezogen. Des Weiteren wird hier auf eine "Einführung" verzichtet, welche im Prinzip doch nur das zeigen könnte, was im Inhaltsverzeichnis sowieso steht. Auf
jedem Fall aber ist mit dieser ersten deutschen Übersetzung eine
weitere Lücke im deutschsprachigen Kanon der buddhistischen Texte
geschlossen.
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