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Der Saṅgha
 

von Kassapa

 

Mönche in Burma.


Ist von den drei Juwelen die Rede
von Buddha, Lehre und Gefolgschaft
(Buddha, Dhamma und Saṅgha),
ist als das dritte dieser drei
nur die Saṅgha der Edlen gemeint,
nicht die Vielzahl der Gelbgewandeten,
ob Mönch oder Nonne.

Die Edlen sind eine Geisteselite,
nicht von blauen Geblüt,
von höchster Tugend, Sammlung und Weisheit,
über die Welt hinausgewachsen.
Sie haben das Ende des Leidens erreicht
oder nähern sich dem Ziel,
sofern sie noch nicht voll erwacht.

Der Alltagsmensch, im Geiste blind,
kann keines Edlen Geist ergründen,
und den Edlen liegt es fern,
das Erreichte dem Unwissenden zu verkünden.
So mag der blinde Weltling glauben,
es gäbe keine Edlen mehr
und der edle Saṅgha sei ein Wahn.
Welch einem Irrtum verfällt er da?

Kein festgefügter Bund sind die Edlen,
sie finden sich überall
unter Mönche und Nonnen,
unter Männern und Frauen,
die in der Welt ihre Pflichten erfüll`n.
Erkennbar sind sie nur denen,
die Edle der gleichen Stufe
oder einer noch höheren sind.
Gibt es für die, die im Hause leben,
weder Edle sind noch Ordinierte,
auch einen Saṅgha, zu dem sie gehören
und der ihnen geistige Heimat ist?

Betrachten wir als diesen Saṅgha
alle, die ebenso wie wir
nach dem höchsten Heile streben,
der Buddhabotschaft zugewandt.
Seien`s Mönche oder Nonnen,
Hausleute beiderlei Geschlechts,
Menschen oder Götterwesen,
ob erleuchtet oder nicht.

Wisse, im Herzen eines jeden
treffen sich die Fäden,
die ihn von Herz zu Herz
mit allen Geistesgefährten verbinden.

 

Dieser Bund der Gemeinsamkeit,
im tiefsten Inneren verankert,
ist der Geist, der den Saṅgha zusammenhält,
den inneren Saṅgha nenne ihn!

Ja, sogar der Saṅgha der Edlen
ist verwurzelt in deiner Tiefe
als Keim des großen Erwachens,
der stille in dir ruht.
Ist er einmal voll entfaltet,
folgt dem das überweltliche Erwachen.
Dann hast du die Schwelle überschritten,
die dich zum edlen Menschen macht,
die Schwelle zum Saṅgha der Edlen.

Mag kaum noch jemand in der Welt
den Saṅgha der Edlen finden,
weil er sich wissentlich entzieht
dem gierig heischenden Blick des Weltlings,
geht es zu weit, zu sagen,
den edlen Saṅgha gäb` es nicht,
ist doch dies hohe Menschentum
in jedem, der dem Buddha folgt,
keimhaft schon enthalten,
und nicht zuletzt in dir.

 


 

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